Das GgD-Darlehen

(Gemeinschaft gewährt Darlehen)

nach einer Idee
von Mauricio Wild

Mauricio Wild schließt in Ecuador 40 Dörfer zu Tauschringen zusammen und kultiviert das Tauschmittel Geld als eigenständiges, jedem Tauschring-Teilnehmer zugängliches Tauschmittel. Dabei wird dieser Geld-Topf von allen Beteiligten, je nach Möglichkeit bestückt und ein paar wenige, die „Verwalter“ entscheiden,

wem,
wie viel,
wann zugeteilt wird.

Und wieder hängt das Gelingen auch hier von den 3 wichtigsten Grundlagen einer demokratischen Gemeinschaft ab.

Eigenverantwortung
Gleichheit
Vertrauen

Wer ausleiht entschließt sich, wenn sich seine Lage verbessert hat, wieder zurückzugeben um Anderen die Möglichkeit zu geben, jederzeit wichtiges für Familie und Hilfebedürftige zu beschaffen und organisieren zu können, das nicht durch Tauschen eingehandelt werden kann. Auch plötzliche, persönliche finanzielle Notlagen können damit besser überstanden werden und der Blick für das Wesentliche in unserem Leben wird nicht vom Kampf um die Befriedigung der Grundbedürfnisse getrübt.

Somit tun wir damit ganz entscheidendes für den Erhalt der Kreativität in unserer Gemeinschaft, denn wer neue umsetzbare Ideen hat, trägt ganz wesentliches zur Entwicklung einer Gruppe bei.

Und wir alle wollen doch weiterkommen, Fortschritt in allen möglichen Bereichen machen,… Pioniere in zwischenmenschlichen Bereichen sein. Darin können wir uns aber gegenseitig nur ausbilden in dem wir es tun:

Wir treffen uns,
wir schreiben, wir reden miteinander,
wir arbeiten und beschließen zusammen,
wir trösten und helfen uns,
wir muten uns zu,

wir respektieren den Anderen.

Wer den Anderen respektiert, der lässt dessen Meinung gleichwertig gelten zu der seinen. Wer toleriert, lässt den Anderen nur neben sich stehen, … d. h. er bekämpft ihn nicht, aber er mag ihn auch nicht besonders.

Respekt ist daher etwas ganz anderes. Im Respekt für eine andersdenkende Person spiegelt sich mein Wissen, dass alles gut und schlecht sein kann, es kommt immer nur auf den Standpunkt an …

… und mein Standpunkt ist nicht der all-einig-richtige.


Ein Beispiel:

Frau Maria Gehtmirgut

wird ein Gemeinschaft- Darlehen über 2000.- Euro gewährt. Der Betrag wird am 22.02. 2012 überwiesen, bzw. übergeben.

Unterschriften…………………………………………………………


Die Verwalter-Gruppe setzt sich aus einem

  • Ehepartner, 
  • aus einem alleinerziehenden Elternteil
  • aus 2 Jungendlichen unter 18 Jahren
  • und aus einem Rentner/in

zusammen. Sie werden von der Gemeinschaft vorgeschlagen oder gewählt.

Diese Gemeinschaft kann ein Tauschring, eine Familiengemeinschaft oder auch eine Arbeits-Gemeinschaft sein. Der regelmäßige, vertraute Umgang untereinander sollte aber gewährleistet sein. Wenn Jemand von außerhalb, bei eben einer dieser selbst gewählten Gemeinschaften, um ein Darlehen anfragen möchte, dann sollte er zumindest in der betreffenden Gruppe einen Bürgen haben, der für ihn das Anliegen vorbringt, und der dann auch gegebenen Falls mit unterzeichnen kann.

Schriftführer- und Buchhalterposten der Konten-Bewegungen sollten von mindestens 2 voneinander unabhängigen Personen besetzt sein.

Ich denke es ist sinnvoll, die Mitglieder der einzelnen Töpfe auf 20 Personen zu beschränken.

Nur wenn ich den Anderen kenne, wenn er mir bekannt ist, wenn ich ein Gesicht zu dem Vertrag habe, nur dann kann ich „guten Gewissens“ auch zustimmen und hege kein Misstrauen oder schüre Ängste.

  • Immer wieder habe ich in größeren Gemeinschaften erlebt, wie Anonymität die Mitglieder entzweit hat.
  • Wie Informationen „zum Wohle des Ganzen“ zurückgehalten wurden, „geschönt“ wurden usw.

Daher ist es mir ein sehr großes Anliegen, dass auf kleine Gruppen- größen sehr großen Wert gelegt wird. Auch nicht jeder kann immer mit den gleichen Personen, was macht es da aus, wenn auch zwischen den einzelnen Gruppen auch immer wieder mal ein Mitglied überwechselt, sich zu einer anderen Gruppe mehr hingezogen fühlt.

Es kann nur hergestellt werden, wenn auch jemand kaufen kann; wenn der, der einen Bedarf hat, auch Geld-Energie hat um sich das was er braucht zu „kaufen“ oder ein-zu-tauschen. Ich helfe also im Endeffekt nur immer wieder mir selber.

Wenn ich dem Anderen helfe, seine Bedürfnisse zu decken: Ich helfe ihm/ihr einzukaufen

Dann hilf er/sie mir, dass ich mit kreativer Arbeit meine Lebenszeit verbringen kann.

Das habe ich nämlich im Tauschringwesen grundlegend gelernt: Es gibt für jede Arbeit jemanden, der genau diese Tätigkeit gerne tun möchte!

Und wenn wir keine Gelegenheiten schaffen, damit sich „Diejenigen -Welche“ finden können, dann können wir auch nicht behaupten, dass sich das so nicht verhält.

Wir können ES nur ausprobieren. Wissen kann`s keiner, wenn`s noch niemand versucht hat. Wir können nichts verlieren, außer vielleicht Materielles, aber gewinnen werden wir immer:

  • Erfahrungen,
  • Freunde,
  • mich selbst vielleicht ganz neu kennen

Ich kann mit diesen Erfahrungen wieder neue Projekte starten, die auf diesen aufbauen können. Irgendwo sollte man mal anfangen … ich denke JETZT ist eine gute Zeit dafür.

Und, es gibt keine allzeit gültigen Regelungen. Alles ist immer gut für eine bestimmte Zeit. Alles ist der Veränderung unterworfen, der Entwicklung aus sich selber heraus, der Anpassung an neue Gegebenheiten. Das heißt für mich, dass diese Vorgaben nur Handwerkszeuge sein können, um überhaupt endlich einmal in diese Richtung zu starten- im Sichtbaren agieren zu können. Das heißt aber nicht, dass diese Vorgaben unabänderlich sein sollen. Wir werden sie, wie am Beispiel der Natur, immer auch den uns ernährenden Gegebenheiten anzupassen wissen.

Hoffen wir, dass ES dann, zu gegebener Zeit, auch wieder jemand tut!

 
 
 
 
 
 
 

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