01. 10. 2012
… lass Dich nicht beschäftigen!
Die alltäglichen „Geschäfte", sie beschäftigen uns ausreichend, so dass wir neuen, guten Gedanken und Ideen schon von vorne herein abwinken, aus Angst keine Luft mehr zu bekommen vor lauter Terminen. Gute Gespräche, die ganz spontan entstehen wollen, werden somit gar nicht erst geführt. Gute Ideen, wie die total ungefährliche Tauschring-Idee, sie wird im Keimen schon erstickt, aus Angst nochmal Verpflichtungen zu den schon Bestehenden dazu zu bekommen. Es ist nicht die Überdrüssigkeit, die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schmerz des Anderen, dem Nachbar, den guten Bekannten, sondern ist es wahrscheinlich der große Berg, den wir schon viel zu lange vor uns her tragen, her schieben, den wir nicht, auch nicht in ferner Zukunft, aus eigener Kraft bewältigt sehen.
Wo anfangen?
Woher diese Energie nehmen, die dafür nötig scheint?
… schon im „vor hinein" wissen worauf ES hinaus läuft, damit wir erst gar nicht mit Neuem anfangen wollen. Eigentlich bräuchten wir alle erst einmal selber Hilfe, bevor wir uns wieder kreativ einbringen können. Aber auch für diesen klaren Blick auf meine Bedürfnisse, fehlt mir doch oft genug „die Zeit"?,
der Mut?
die Ausdauer?
– oder auch vielleicht diese eine große innere oder äußere Not?
… um ES dann endlich an zu packen.
Endlich mich mal mit mir selber hin zu setzen und mich mit mir auseinander zu setzen.
Wer hält uns, mich, denn davon ab?
Wer beschäftigt uns täglich so sehr, damit wir an dem wesentlichen von unseren Augen, die Augen fest verschließen wollen?
Ist es die Angst, nicht für fleißig genug gehalten zu werden … nicht geschäftstüchtig genug zu sein?
Die Angst, sein Leben nicht mehr „im Griff" zu haben, sozial abzusteigen, oder in den Augen der Anderen schon abgestiegen zu sein?
Was ist sozialer Abstieg denn? Ist es sich kein Auto, keinen Fernseher, keinen Urlaub leisten zu können oder ist es keine „Zeit" mehr zu haben um von meinen Kindern zu erfahren wer in ihrer Schule gemobbt wird, wer zuschlägt, wer mit Drogen dielt oder wer sich keine neuen Turnschuhe, Hausschuhe oder warme Winterstiefel leisten kann.
Wann wollen wir uns die Zeit, die Aus-Zeit, nehmen um da hin zu schauen um uns da gegenseitig helfen zu können?
Wie sagte mal jemand auf ARTE, der Mangel in unserer Gesellschaft besteht darin, dass wir meinen, dass wir nicht zusammen gehören, dass das was jeder einzelne tut, keine Auswirkungen auf uns Alle hat.
Vielleicht redet der Alkoholiker unter der Brücke doch noch mehr mit seinen Kumpeln, wie wir mit unseren Nachbarn. Er lebt wohl nicht so gesund, aber tun wir das denn? Ist es gesund bis zur Erschöpfung zu arbeiten?
Wer, oder was beschäftigt uns dann so sehr …?
… dass wir keine Kraft mehr haben gute, wertvolle Ideen zu unterstützen?
Ich weiß es auch nicht.
Wenn wir uns aber keine Zeit nehmen um miteinander darüber zu reden, dann werden wir es noch lange nicht heraus finden.
29. 08. 2012
… dem GANZEN ein Ende machen.
Gestern war Vortrag in Lützelburg. Zins und Zinseszins, die Schuldenfalle und die Inflation.
Was ich mir von diesen Vortrag behalten habe, war neben dem Josefs-Pfennig und dem 100 Euro-Spiel,
das Dreieck mit:
- Aids, Terror, Armut, sozialer Abstieg … usw.
- Panik
- Lösung anbieten …
Und das mit egal welchem Beispiel von Angst-mache
Inflation
Krebs
Usw.
Frage: wie kann man dieses Karussel durchbrechen?
Einige sagten, mit positiven Gedanken.
Ich habe für mich herausgefunden, es geht nur mit Vertrauen in eine göttliche Allmacht. Ein Vertrauen darauf, dass diese Schicksalsschläge in meinem Lebensplan nicht vorgesehen sind und wenn doch, dass ich Mittel und Wege finden werde, die mich unabhängig von aller Panikmache damit umgehen lassen.
… und ich stolpere immer wieder über dieses Wort: Vertrauen.
Ein Zuhörer sagte gestern zu mir: „Sollen wir dann zu unseren Kindern sagen, sie sollen ihr Geld immer fleißig ausgeben und sich nichts ersparen, weil ja das Geld im Umlauf bleiben soll?"
Ich denke nicht. Sondern das, was sie jetzt nicht zum Leben brauchen, das sollten sie in einen Gemeinschafts-Topf geben um dann, wenn sie einmal einen Bedarf haben, selbst auch davon Gebrauch machen zu können. Die Schwierigkeit ist ja nur, dass wir befürchten, wenn wir selber in Not sind, dass dann gerade nichts drin sein könnte, in diesem Topf.
Oder … ???
Aber genau das ist vielleicht die Kunst, die Aufgabe. Zu vertrauen, dass gerade dann, wenn ich selber etwas brauchen sollte, auch ganz bestimmt soviel da sein wird, damit ich versorgt bin. So wie die Vögel des Himmels.
Vertrauen kann aber nur durch Kennenlernen entstehen. Wen ich nicht kenne, der bleibt mir fremd, dem misstraue ich vielleicht auch schneller wenn es Komplikationen gibt, und die Angst und die Panik ist dann ein ständiger Begleiter.
Wo aber haben wir in unserer heutigen Gesellschaft noch Gelegenheit uns wirklich kennenzulernen? Wem erzählen wir noch von unseren Träumen und unseren Nöten? Wo ist Zeit dafür, wo ein Grund um sich dafür zu treffen. Vielleicht ist auch das „kennenlernen" nur eine Vorübung um endlich Vertrauen haben zu können in unser eigenes Leben?
Wenn das, das Endziel wäre, dann wundert es mich wirklich nicht warum es gerade jetzt so eng werden muss, damit wir uns alle im Kollektiv auf den Weg machen und gezwungenermaßen einsehen müssen, dass wir um einen gewisses Grad an kennen-lernen nicht herum kommen. Ohne Vertrauen können wir uns nicht solidarisch zusammen schließen.
Jemanden den ich nicht kenne, dem werde ich kein Geld leihen, denn ich habe ja keine SICHERHEITEN. Aber wozu brauchen wir denn die Sicherheiten? Doch nur, wenn wir Angst haben. Angst davor, dass ich irgendwann einmal mit meinen Sorgen allein da stehe und keiner mir helfen will.
Wenn ich aber so denke, warum wundert es mich dann nicht, dass es vieler Orten genau so geschieht und ganz öffentlich von amtswegen auch noch praktiziert wird? Wenn wir eine Gesellschaft, einen Staat wollen der hinter uns, hinter unseren menschlichen Bedürfnissen steht, dann sollten wir vielleicht erst einmal anfangen daran zu glauben, dass das jetzt möglich ist und uns dann zusammen tun um wieder uns kennen zu lernen. Die Anonymität abschaffen, uns in kleinen überschaubaren Gruppen treffen, miteinander leben und voneinander Wichtiges wissen.
Die private Organisation ARTEBANA; eine Art KRANKENKASSE; die praktiziert das schon mehr als 20 Jahre. Ein privates soziales System, das bei Krankheit hilft.
Kleine Gruppen von 20 Personen treffen sich regelmäßig, ver-lernen damit nicht mehr das „sich kennen" und schaffen so Vertrauen, um jederzeit dem Anderen unterstützend unter die Arme greifen zu können wenn es nötig sein sollte.
Tun wir etwas,
denn wir selbst haben es in der Hand.