Damals...Geburtstag 2003

Am Tag vorher Kuchen gebacken, und Linsensuppe vorgekocht.
Heute 20. 02. 03 fahren ich und Inge zu Lissi nach Deuringen.
Wir haben uns zum Dauerlauf verabredet, ca. 9 km.

Von einer Freundin ein „Wege" Buch an die Türe gehängt bekommen,
von Sabrina und Anthony eine Amarillis und von Ramona und Sabrina
einen Relaxstein. Von Fabian einen Wunsch frei, vielleicht eine
fernseh-freie Woche?

Bei Lissi 8.45 Uhr, gestiefelt und gespornt, 10 Grad Minus, Mütze,
Ohrenschützer, zwei Hosen, oben mindestens vier Zwiebelhäute,
Schal und gute Rillen an den Laufschuhen.

Es erwartet uns ein märchenhafter, schneebedeckter Winterwald.
Vögel in den Wipfeln der großen Fichten
und Sonne, Morgensonne !!

Überall Knirschen unter den Schuhen,
atmen, lachen, jauchzen.
Es ist mir, uns, gelungen uns frei zu machen.
Frei von Terminen, Zwängen, Richtlinien, ...
von „das tut man doch nicht, habt ihr keine andere Arbeit!?"

Blütenweißer, glitzernder Schnee,
einlaufen, Rhythmus finden,
voraus oder hinten laufen,
in mich hineinhorchen
oder frisch drauf los plappern,
Spaß,
wir bewegen uns aus eigener Kraft
und es bewegt uns und wir lassen es zu.
Wärme überall.

Kurzer Stopp,
dehnen, recken, strecken...
den Bäumen und der Sonne entgegen.
Und wieder neu anfangen,
meinen ganz eigenen Rhythmus finden,
wo bin ich?
Sehe ich dich du wunderschöner Wald um mich herum?
Stolpern, fallen, stürzen?
Warum?
Wir sind ganz und gar sicher in dieser starken Obhut,
der wir uns freudig und lustvoll anvertrauen.
Im Takt bleiben.
Mich mitreißen lassen zum Wettkampf...?
Wozu für wen sollte er von Nutzen sein,
Nein!
Kräfte bewahren für den schnellen Sprung zur Seite,
wenn der Untergrund nicht mehr griffig,
plötzlich eisig, glatt und unsicher ist.

So liefen wir bald 90 Minuten.
Wir waren satt vom Genießen,
von der Fülle und dem Licht,
von der Kraft des Waldes.
Wohlig, genährt, beschützt und geborgen.

 
 
 
 
 
 
 

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