Die Urin-Therapie

Ursula Czerwenka

…eine altbewährte Methode früherer und ganz früherer Zeiten
– neu entdeckt.

Eine weitere Art des Fastens, des freiwilligen Verzichts

Ein heikles Thema?!

Es gibt viele Bücher über „Eigenharntherapie", „das Wasser des Lebens" und welche Namen auch immer dafür ausgesucht werden, aber „Urin ist ein Abfallprodukt unseres Stoffwechsels und gehört somit auf den Müll", sagen viele.

Für mich ist die Eigenharn-Behandlung gleich zu setzen mit einer Kompostgabe in meinem Garten. Und ich finde Kompost ist für einen gesunden Garten unentbehrlich.

Der Auslöser für meinen Selbstversuch mit der Eigenharn-Behandlung war ein Vortrag von Ingeborg Allmann.

Sie selbst, von Beruf Apothekerin, war schwer erkrankt. Asthma-artige Bronchitis mit der üblichen medikamentösen Behandlung und auch regelmäßiger Kortison-Einnahme, so beschrieb sie den Zuhörern ihr Krankheitsbild in der Vergangenheit. Sie wollte selbst etwas für ihre Heilung tun, sich nicht mehr behandeln lassen, sonder aktiv mitgestalten, Verantwortung für sich selber übernehmen. Uns so suchte sie und fand in alten Schriften. Einzig in englischer Schrift, von J. W. Armstrong, gab es ein Anleitungsbuch für die Eigenharnbehandlung. Dieses Buch übersetzte sie ins Deutsche und erprobte diese Therapie mit Erfolg an sich selbst. Als wäre sie nie krank gewesen, so stand sie am Vortragsabend vor uns, ihrem Publikum.

Ich ging also nach ihrem Vortrag nach Hause, Frau Allmanns selbst verfasstes Buch in der Tasche, und wollte sofort anfangen. Aber es verging dann doch noch einige Zeit, bis es wirklich zufriedenstellend klappte.

„Sich mit Urin erstmal probeweise die Zähne putzen", stand da.

Das brachte ich nun gar nicht fertig. Mittelstrahlurin, das war gerade noch zu machen, aber schon der Geruch ließ mich das Glas wieder wegstellen.

Am besten funktioniert es, wenn man kein Fleisch, keinen Zucker, keinen Kaffe, kein tierisches Eiweiß, kurz um, wenn man vegetarisch isst, dazu sich genügend bewegt, ausreichend trinkt...

Tja, und da stand auch noch etwas mit „fasten". Es ist also doch nicht soo einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht. Das mit dem Fasten, das hat mich schon längere Zeit vorher fasziniert, und damit hatte ich schon meine Erfahrungen gesammelt, aber beides zusammen?

Ingeborg Allman hat während ihres Eigenversuches, so krank wie sie damals war, natürlich ärztliche Hilfe mit in Anspruch genommen. Sie hatte eine Klinik gefunden, die sich mit ihr zusammen, diesem Experiment stellte.

Um diesen großen Sprung zu wagen, von so vielen „lebenswichtigen" Medikamenten wieder frei zu werden, da gehört schon eine große Menge  ioniergeist, Mut, und Achtsamkeit dem eigenen Körper und großes Vertrauen in meine Begleitung dazu. Man spielt ja mit dem Feuer, und der der brennt ist nicht Irgendjemand, sondern, der ist man selber! Ich denke, keinesfalls ist das ein Weg, den alle im Stande sind zu gehen. Ich bisher auch nicht. Aber wer wirklich etwas gutes für sich tun will, neugierig ist, unabhängig bleiben möchte ...und noch keine regulierenden Medikamente einnimmt, der hat alle Voraussetzungen für einen Eigenversuch in der Hand.

Etwas Zeit und Eigenliebe sollte man mitbringen und sich dann zuerst mal mit einer entsprechenden Lektüre vertraut machen. Ich selbst habe in all den Jahren keinen Arzt und auch keine Klinik in meinem Umfeld gefunden, die mit der Urin-Therapie umzugehen gewusst hätte. Wenn sie in einer ärztlichen Praxis oder Klinik auch schon mal praktiziert wurde, so bekennen die sich nicht unbedingt öffentlich dazu. Eben aus diesen bekannten Gründen, weil es eher Personen abhält zu kommen, als dass diese Art der Behandlung einladend auf die meisten Menschen wirkt.

...un so würde ich jetzt, nach meinen eigenen Erfahrungen, mit dem Urin-Trinken anfangen.

Bei einem grippalen Infekt z. B., da bietet es sich als Mittel der Wahl an, weil

  • der Kranke hat keinen Appetit, er fastet ja schon,
  • er trinkt sehr viel, oder wird angehalten zu trinken,
  • er hat sich eine Auszeit genommen, hat also die nötige Ruhe.
  1. Ein sauberes Trinkglas in Reichweite der Toilette bereitstellen.
  2. Eine kleine ausgekochte Pipette bereitlegen. Die kann man in der Apotheke bekommen.
  3. Bei jedem Toilettengang Mittelstrahlurin entnehmen, davon mit der Pipette die gewünschte Anzahl von Urin-Tropfen in etwas Saft geben und sofort trinken.

Mittelstrahl-Urin: Bei dem Toilettengang wird die erste Portion Urin nicht augefangen, sie wird als Reinigung der Harnröhre betrachtet und einfach verworfen. Die folgende Urinportion ist die verwendbare, der Mittelstrahlurin.

Die „Zahl" der gewünschten Tropfen hat für mich noch einen zusätzlichen behandelnden Impuls. Jeder hat eine Lieblingszahl. Darum lasse ich auch hier den Patienten selber entscheiden wie viel Urintropfen er möchte.

Eine Einnahmezeit von 3 Tagen ist in den meisten akuten Fällen ausreichend, um eine sichtbare Erleichterung zu spüren:

  • Schleim löst sich,
  • Husten nimmt ab,
  • Druck im Kopf lässt nach,
  • Ohrenschmerzen klingen ab,
  • Nase wird freier,
  • das Gesicht schwillt ab,
  • Halsschmerzen lassen nach,

überhaupt das ganze Krankheitsgefühl hat sich verändert und der Appetit auf frische Nahrungsmittel regt sich wieder.

Urin ohne Saft, Tee oder ähnlichem eingenommen, hat einen Geschmack ähnlich wie Suppenbrühe. Sehr salzig, wenn es der unverdünnte Morgen-Urin ist, und geschmacksneutraler wenn der Harn nach viel Flüssigkeit oder basischen Lebensmitteln entnommen wird. Wobei natürlich der erste Morgen-Urin der informationsreichste ist.

Aber nicht alles auf einmal am Anfang ausprobieren, sonst kann es sein, dass man gar nicht weiter machen will, was man so hoffnungsvoll angefangen hat.

  • Erst einmal den Urin an einem schönen Sommertag oder Urlaubstag probieren.
  • Wenn man ausgeschlafen hat, gesund gegessen, viel Gemüse und Salat zu sich genommen und ausreichend frisches, gutes Wasser zum Durchspülen der Nieren getrunken hat.
  • Nach einer Fasten-Woche mit anschließenden Gemüsetagen ist eine tropfenweise Urin-Therapie auch sehr sinnvoll. Sie unterstützt das Unterfangen, neue Gewohnheiten einzuüben, ganz entscheidend.

Sie werden merken, dass eingenommener Urin die Urin-Ausscheidung anregt, deshalb empfehle ich zu Anfang nur diese kleinen Mengen Urin, die aber trotzdem genügend Information, Rückmeldung, für den Körper beinhalten, damit er darauf reagieren kann.

Ich selbst habe im Eigenversuch behandelt:

  1. Schnupfen, verstopfte Nase und Nasen-Nebenhöhlen,
  2. Halsschmerzen
  3. Ohrenschmerzen
  4. Verschleimung der Bronchien
  5. Zerrung der Sprungelenk-Bänder
  6. Hämatome von Stürzen
  7. Brandwunde vom Grill
  8. Augenbindehautentzündung, bzw. Vereiterung
  9. Viruswarzen
  10. Kopfschuppen
  11. Hornhaut an den Fußsohlen
  12. Nagelbett-Entzündungen
  13. Schutz vor Sonnenbrand
  14. Monatsbeschwerden
  15. Stimmungsschwankungen
  16. Schmerzen bei Prellungen
  17. Verstopfung

Was mir persönlich aber im Laufe dieser Urin-Behandlungen immer mehr bewusst wurde: auch eine Art der Gefühls-Rückmeldung findet meines Erachtens bei dieser Form der Eigenbehandlung statt.

Urin verändert sich ja ständig, passt sich den gegebenen Umständen im Körper immer sofort an. Jede Gemütsregung, jeder Spaziergang, jedes Lachen, ein hingebungsvolles Betrachten von Schönheiten in der Natur oder künstlerische Zuwendung, alles verändert ständig unseren „Ist-Zustand" in uns und so auch die Wirkung und Information unseres Urins.

Während einer Urin-Therapie wird man ,meiner Meinung nach, gezwungen sich mit den eigenen Unzulänglichkeiten, in einem größeren Umfang als üblich, auseinander zu setzen. Also einfacher gesagt. Ich werde auch mit meiner eigenen Aggression, Wut und Niedergeschlagenheit viel verstärkt konfrontiert. Aber, ich sehe dafür auch viel klarer welche Entscheidungen keinen Aufschub mehr dulden und erkenne früher umsetzbare Lösungen. Und für die Durchsetzung verfüge ich auch noch über mehr Nervenstärke. Alles in Allem ein gutes Konzept, wenn...ja wenn man diese Anfangsphase lange genug durchhält.

Die Urin-Therapie ist ähnlich wie das Fasten, ein Abenteuer ohne sicheres Netz. Sie erzieht so ganz nebenbei zu gesundem Essen und rücksichtsvollem Umgang mit dem eigenen Körper.

...und zu Vertrauen in unsere Schöpfung.

 
 
 
 
 
 
 

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