Obst- und Gemüsefasten

(Ursula Czerwenka)

Das Erlebnis, sich für eine begrenzte Zeit ohne Getreide
und tierische Nahrungsmittel gut zu ernähren.

Obst- und Gemüsefasten eignet sich gut als Alternative zu dem strengen Fasten (Buchinger-Fasten), oder es wird auch gerne an eine Zeit strengen Fastens angehängt um die Entsäuerung des Organismus anhaltend fortzuführen.

Das Obst-und Gemüse-Fasten

Meiner Meinung nach ist Obst- und Gemüse-Fasten eine gute Alternative zu der Fasten-Methode nach Dr. med. Otto Buchinger.

Durch den freiwilligen Verzicht auf stark säuernde Nahrungsmittel, wie das jede Art von Getreide, tierische Produkte wie Fisch, Fleisch und Milchprodukte, und sogar pflanzliche Eiweißträger sind, entschlacken wir unseren Körper. Nachtschattengewächse wie Tomaten werden nur ausnahmsweise mal dazu genommen und die Kartoffel nur in kleineren Mengen, da sie in unserem Körper sehr schnell zu Glucose umgebaut wird, und damit für Unruhe bei der Insulinproduktion sorgt.

*Obst – und Gemüsefasten kann gut auch mal einfach zwischendurch für ein oder zwei Tage eingebaut werden und die eigene Familie bemerkt es kaum.
Zum Beispiel:

  • Eine richtig große, bunte Schüssel Salat als Vorspeise, und für den Faster ist das dann schon mal der Hauptgang.
  • Eine liebevoll gekochte Gemüsesuppe, mit einem Teil ungekochten, frischen, klein geschnittenen Zutaten, und eventuell einem ½ Bund Petersilie, der am Ende der Garzeit nur etwas mit ziehen darf und die Brühe dadurch herrlich würzig verfeinert, ohne dass man noch fertige Suppenwürze dazu geben muss.
  • Pellkartoffel mit Feldsalat und angedünsteten Zwiebeln in Olivenöl und Kräutersalz.
  • Einen bunten Früchteteller als Vorspeise, wegen dem Fruchtzuckergehalt. Nicht zu üppig ausfallen lassen, lieber noch mit ein paar Nüssen mehr anrichten.

Ich selbst rate auch zu Kohlgemüse, da es unserer Region entspricht und auch gedünstet noch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe liefert. Weißkohl, kurz angebraten in der Pfanne, etwas Sojasauce dazu, fertig. Einfach ein Genuss!

*Alle bitter schmeckende Kräuter regen die Verdauung an und helfen uns auszuscheiden, wie z. B. Löwenzahnblätter, Spitzwegerichblätter, Sauerampferblätter..., wenn die Kur im Frühsommer stattfinden kann. Auch die Zwiebelgewächse bitte nicht vergessen, sie wirken desinfizierend im Darm, wie das vom Knoblauch schon lange bekannt ist. Auch die Zwiebel, entweder roh im Salat oder vorher eine zeitlang in Salatmarinade eingelegt. Sie kann dann einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Aber nur verwenden wer sie auch verträgt und mag!

Zur Erinnerung:

Auch hier gilt das Gleiche, wie beim „Richtigen Fasten".
Jeder entscheidet aktuell selbst was er heute Morgen, Mittag oder Abend zu sich nehmen will. Nur wer sensibel auf die Signale des eigenen Körpers achten lernt, kann ihn dann auch sofort bei seiner Arbeit richtig unterstützen! Das ist der Vorteil, wenn man diese Kur zu Hause gestalten kann.

Sie glauben gar nicht auf wie viele köstliche Variationen sie stoßen, wenn sie sich von ihrem eigenen Geschmack und Gelüsten leiten lassen, zwar immer nur in den vorgegebenen Grenzen, wie, keine säuernden Nahrungsmittel, wie Fleisch-, Fisch- und Milchprodukte; und kein Brot, Brötchen, Haferflocken, Müsli oder ähnliches.

Nur Obst und Gemüse in jeder Form. Roh, gedünstet oder gekocht. Ein gutes Öl oder Öle sind erlaubt und sogar sinnvoll. Sie enthalten lebenswichtige Fettsäuren die unser Körper braucht, aber nicht selber herstellen kann.

Auch Nüsse, in Maßen genossen, sind durch ihre naturbelassenen Öle und Fette wertvolle Begleiter und kleine Highlights, und ich persönlich möchte sie in dieser Kur nicht missen.

Ein paar allgemeine Regeln:

  • Nicht zum Essen trinken, weil dann besser gekaut wird, also auch leichter verdaut.
  • Das heißt dann, zwischen den Mahlzeiten trinken, oder bis kurz vorher, das ist gar kein Problem.
  • Rohes vor dem Gekochten verzehren.
  • Salz sparsam verwenden.
  • Zweimal in der Woche ein Bewegungsprogramm für eine ¾ Stunde, oder auch gerne täglich, dann aber mit verschiedenen Sportarten wechseln.

Auch hier beim Sport, gilt: „nur nichts übertreiben". Aber weil wir alle in unserer leistungsorientierten Gesellschaft, wenn wir uns dann endlich entschließen zu starten, ganz schnell in ein zu viel des Guten geraten, ist gerade hier am Anfang wichtig, „weniger ist mehr".

  • Dem Körper Zeit lassen, sich in die neue Situation einzufühlen. Er dankt es ihnen mit Wohlbefinden.
  • Hat man sich dann doch mal übernommen, weil es gar so gut gelaufen ist, so kann die richtige Nachsorge noch einiges gut machen.

Ein Entspannungsbad, viel trinken, Gemüsebrühe, ausruhen, keine Termine! Übertreibung im Sport greift die Infektabwehr an. Wo allerdings bei welcher Person die Grenze dazu ist, das kann man so von außen oft gar nicht beurteilen. Wer am nächsten Tag noch müde ist, sich über Nacht nicht erholen konnte, der hat die Grenze ganz klar überschritten. Der Organismus ist im Fasten nicht so sehr auf Schnelligkeit programmiert, sondern auf Ausdauer. Er ermüdet am Anfang sehr schnell durch die zusätzliche ungewohnte Umstellung aber, und das kann jeder an sich selber gut beobachten, er regeneriert sich auch sehr schnell wieder nach einer kurzen Ruhepause. Man fühlt sich fit und könnte an manchen Tagen Bäume ausreisen.

Und zuguterletzt noch etwas über den Einstieg in ein Obst- und Gemüse-Fasten:

Ich empfehle für einen leichten Einstieg und zur besseren geistigen Abgrenzung zum sonstigen Alltag, auch bei dieser milderen Form der Entschlackung, hier mit einer Darmreinigung zu beginnen. Allerdings nur mit Sauerkrautsaft oder einem anderen Obst oder Gemüse-Saft der bei ihnen persönlich mild abführend wirkt. Auch Buttermilch ist denkbar, da ja die Kur erst danach beginnt, so bringt man damit noch nichts durcheinander.

Trotz aller Regeln und gut gemeinter Ratschläge, werden sie es nicht bereuen diesen Ausflug in die lakto-vegetarische Kost gemacht zu haben. Ich persönlich kann es nur empfehlen diese Zeit in den Herbst zu legen, wenn überall köstliches, frisches Gemüse geerntet wird. Die Herbstferien sind ein idealer Zeitpunkt dafür und dieser besondere Zeitpunkt wird auch von den Festen im Jahreszyklus sehr positiv unterstrichen.

Denn der 1. November, Allerheiligen, der Totensonntag ist die Zeit für eine Einkehr um sich auf den Winter vorzubereiten. Mit der Fülle des Sommers, den Geschenken der Mutter Erde, hinübergleiten in die stille Zeit. Sich nochmal ganz bewusst den Launen der Natur ausliefern, Wandern bei Wind und herbstlichem Wetter und Gefallen daran finden. Gut eingepackt sich dem Gegenwind stellen und neugierig dem Kommenden entgegensehen. Dann ist die Zeit bis zur Wintersonnwende, dem ersten Tag des zunehmenden Lichts, dem 24. Dezember, nicht mehr lang und die November-Nebel sind in unserer Erinnerung nicht mehr so grau.

Und, sie werden überrascht sein, wie tiefgreifend diese einfache und unproblematische Kur sich doch auswirkt, wenn man auch ihr die nötige Achtsamkeit und Freiräume im Terminkalender einräumt und...

„...nehmen sie jemanden mit auf diese Reise, er wird es ihnen danken." 

 
 
 
 
 
 
 

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